Was die Virusmutation B.1.1.7 bedeuten könnte
Dritte Welle statt entspannter Sommer?
Während die Fallzahlen in Deutschland langsam, aber stetig sinken und über Lockerungen der Beschränkungen diskutiert wird, sorgen sich Virologen und Forscherteams wegen der Sars-CoV2 Mutationen und deren potenzielle Auswirkungen.
Obwohl die täglichen Fallzahlen der Corona-Neuinfektionen immer weiter abnehmen, scheint eine Entspannung der pandemischen Lage aktuell nicht absehbar zu sein. Zwar stecken sich derzeit wieder weniger Menschen mit dem Virus an, immer häufiger auftretende Mutationen des Virus, wie beispielsweise die Corona-Variante aus Großbritannien B.1.1.7, bringen aber zusätzliche Unsicherheitsfaktoren mit sich.
Die Mutation steigert die Todesfälle um ein Drittel bis um die Hälfte und ist deutlich ansteckender als der ursprüngliche Virus: Während eine Sars-CoV-2 infizierte Person mit 30 Kontakten im Schnitt drei Menschen ansteckt, sind es bei der B.1.1.7 vier Menschen. Dieser zunächst überschaubar wirkende Sachverhalt potenziert sich nach wenigen Ansteckungszyklen zu einer ernstzunehmenden Problematik. Die Mutation wird so schnell zur dominierenden Variante und könnte das Infektionsgeschehen wieder massiv beschleunigen, wenn Teile des Lockdowns und der Verordnungen zurückgefahren werden. Den Daten nach zu urteilen, reichen die aktuellen Maßnahmen gerade einmal dazu aus, die Fallzahlen sukzessiv nach unten zu senken. Wird der Lockdowns verfrüht gelockert, könnte die ansteckendere und tödlichere Virusvariante schnell eine unkontrollierbare Dynamik entwickeln.
Der Lösungsansatz bleibt auf unbestimmte Zeit also weiterhin Kontaktbeschränkungen einzuhalten, Abstand zu wahren und überall dort einen Mund-Nasenschutz zu tragen, wo ausreichende Abstände nicht eingehalten werden können. So können die Fallzahlen möglichst gering gehalten werden und eine Infektionskontrolle wird möglich.